Buchbesprechungen von unserer Basler Leserin Anja

 

sieben SchwesternRiley Lucinda - „Die sieben Schwestern“

Maia lebt auf ungewöhnliche Art. Das heißt, ihre Herkunft ist ungewöhnlich. Sie wurde von einem Mann ohne Frau adoptiert. Das wäre nun aber auch noch nichts Besonderes, ihre fünf Schwestern wurden auch adoptiert. Frei von jeder Angst und jedem Streit, wachsen die Mädels am Genfer See auf. Jede erlernt einen Beruf und verlässt das Vaterhaus. Plötzlich und unerwartet stirbt der Adoptivvater und hinterlässt jede Menge Fragen. Wo kamen sie her? Leben die leiblichen Eltern noch? Und wie überhaupt war alles? Maia, macht sich bewaffnet mit ein paar spärlichen Hinweisen über ihre Herkunft, auf den Weg um ihre Spuren zu suchen. Sie wird fündig, auch für die Gegenwart. Sie verliebt sich und ihr Adoptivvater wäre stolz auf sie.

 

Geschenk von BobBowen James - „Ein Geschenk von Bob“

London, es ist bitterkalt und die Vorhersagen versprechen jede Menge Schnee. Bob und James geht es wirklich immer schlechter. James ist ein ehemaliger Drogenabhängiger und Bob ist sein Kater. Bisher lebten sie auf der Straße, aber James hat es geschafft eine eigene Wohnung zu bekommen. Doch in diesem Winter haben sie nur Pech, der Strom und das Gas sind alle. Das mühsam ersparte Essen droht aufzutauen und somit zu verderben, außerdem hat James starke Schmerzen im Bein. Er muss in die Stadt um Geld zu verdienen. Zum einen spielt er Gitarre und singt dazu, zum anderen verkauft er in der Fußgängerzone Zeitschriften. Doch es kommt noch schlimmer, James rutscht aus und fällt auf sein schmerzendes Bein, beim Sturz zerbricht die Gitarre. Geht es noch schlimmer? Es geht! Vielfach werden James und sein Begleiter verbal aggressiv angegriffen. Ein Wunder muss her, damit auch die beiden Freunde ein schönes Weihnachten erleben.

 

JudasOz Amos - „Judas“

Schmuel Asch ist 25 Jahre alt. Er studiert in Jerusalem das Judentum und die Rolle von Jesus in diesem. Plötzlich können seine Eltern das Studium nicht weiter bezahlen, nun ist er gezwungen selbst für seinen Lebensunterhalt zu sorgen. Eine recht ungewöhnliche Anzeige findet er passend und er meldet sich. Es geht darum, einen alten Mann mehrere Stunden am Tag zu betreuen. Er muss mit dem 70 jährigen Körperbehinderten nur reden und philosophieren. Schmuel seinerseits verliebt sich in die 20 Jahre ältere Atalja, diese begeht den Fehler, aus Mitleid und ohne jede Liebe mit dem Jungen zu schlafen. Schmuel wird immer verwirrter, deshalb überlegt er weit weg zu gehen und neu zu beginnen.

 

kindeswohlMcEwan Ian - „Kindeswohl“

Die fast 50 Jahre alte Fiona Maye ist Familienrichterin. Sie macht ihren Beruf gerne und geht darin auf. Ihr langjähriger Ehemann ist jedoch mit seinem Leben und auch mit ihr unzufrieden. Das Alter macht ihm sehr zu schaffen und er findet, obgleich er etwas älter als seine Frau ist, dass diese viel älter wirkt. Daraufhin verlässt er sie kurzerhand. Fiona muss weiterleben, sie denkt an manchen vergangenen Fall und versucht ihrem Leid zu entfliehen. Nun muss sie entscheiden, ob ein fast 18 jähriger junger Mann sterben darf oder leben muss. Sie macht sich auf den Weg zu ihm und möchte, obwohl dies unüblich ist, sich ein Bild von der Situation machen. Sie fällt ein Urteil. Ob es richtig war? Ein Richter weiß dies nie, er kann sich nur an Fakten und Gesetzen orientieren. Wenn es privat nur auch so ginge.

 

GhostwriterAhern Cecelia - „Der Ghostwriter“

Der vielfache Millionär Herman Banks ist etwas exzentrisch. Er hat sich überlegt ein Buch zu schrei-ben. Er, der Amerikaner kauft ein richtig teures Haus auf dem Lande in England. Mit dem Umzug dorthin erhofft er sich, neben der Schreiberei auch noch privates Glück, mit seiner jungen Frau. Freilich will er nicht für immer dort leben, aber so lange bis er wieder Ordnung in sein Leben gebracht hat. Doch irgendwie kommt es nicht wie gewünscht, das einzige was wirklich gut läuft ist das Schreiben. Aber sonst? Die Ehekrise weitet sich aus und auch sonst sind die Vorkommnisse im Haus nicht ganz so normal, es kommt zu einem großen Unglück.

 

Der tag als meine FrauSibylle Berg - „Der Tag, als meine Frau einen Mann fand“

Chloe ist mit ihrem Mann Rasmus bereits seit 20 Jahren verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos, nun denken beide einzeln über ihr gemeinsames Eheleben nach. Welche Erwartungen hatte jeder an sich und auch an die Beziehung? Brauchten sie mehr Liebe? Geschildert werden die einzelnen Leben von Chloe und Rasmus abwechselnd. Außerdem wird gezeigt, was jeder erlebt hat und dies war nicht immer dasselbe. Eigentlich hatten sie fast nie die gleichen Eindrücke. Sie fragen sich nach ihrem Alter und warum alles so anders wurde. Warum haben sie damals eigentlich geheiratet? Doch nie treffen sie sich und sprechen miteinander. Stattdessen überlegt sich jeder, für sich selbst neu zu beginnen.

 

Die RomantherapieBerthoud & Elderkin - „Die Romantherapie“
 
Zunächst  ist dieses Sachbuch verwirrend. Falls man Kummer, Ängste oder Verluste hat bzw. Sorgen oder Nöte, dann hilft es ein Buch zu lesen. Doch nicht irgendeines, denn für jedes Leiden gibt es etwas Passendes. Ein Buch entführt einen in eine andere Welt und jedes Buch ist anders. Von Alkoholsucht bis Zahnschmerzen, gegen jedes Leiden wurde ein Buch geschrieben und hier findet man genau das Passende. Dieses (Rezept)Buch ist gut gegliedert, so findet man sich auf Anhieb zurecht. Eine ungewöhnliche und unterhaltsame Idee, mit Krankheiten mal anders umzugehen.


 
Ich bin nicht süßBergmann Renate - „Ich bin nicht süß. Ich hab bloß Zucker“

Renate Bergmann, eine Frau von über 80 Jahren entdeckt den PC und das heutige Leben. Immer wieder ist sie erstaunt, wie die Menschen heute überleben können. Wo doch alles viel schwerer ist, die Maschinen komplizierter und die Menschen umständlicher. Doch tapfer lebt sie in der heutigen Zeit. Nur einen Spruch hat sie sicher nicht auf den Lippen: „Früher war alles besser.“ Sie will keine Steine mehr schleppen und auch die Zentralheizung ist schon recht angenehm. Überhaupt ist heute fast alles bequemer und so zieht sie mit ihrem Rollator durchs Leben. Immer in Feindschaft mit den Rolltreppen und auf der Jagd nach neuen Kuchenrezepten. Ja, auch ihr Leben ist aufregend.

 

Der KaiserRammstedt Tilmann - „Der Kaiser von China“

Keith wird von seinen Geschwistern dazu ausgewählt, mit dem Großvater eine Reise zu unterneh-men. Es ist ein Geschenk der Enkel und der Großvater darf das Ziel frei wählen. Nun ist der alte Herr recht schwierig und Keith gefällt der Gedanke einer Reise mit dem „Alten“ gar nicht. Obwohl der Opa die 5 Geschwister groß gezogen hat, ist er nun recht wunderlich. Er wünscht sich China als Reiseziel, etwas Schlimmeres kann Keith sich nicht vorstellen. Doch alles wird ganz anders, der Enkel lernt seinen Opa von einer Seite kennen, die ihm bisher nicht bekannt war. So langsam verwischt sich alles... Was ist Lüge? Was ist wahr? Eigentlich ist die Reise sehr beeindruckend. Der Opa entführt ihn nicht nur in ein fernes Land, sondern auch in seine Jugend. Schon bald findet sich Keith in einer traumhaften Welt vor.

 

Die BettelprophetinFritz Astrid - „Die Bettelprophetin“

Theres erlebt als Waise eine richtig schwere Kindheit. Zu klein und zu schwach wird sie noch vor Schuleintritt in ein Waisenhaus gebracht. Auch dort wird sie vom ersten Tag an nur gequält, hat kaum Freunde und dafür hätte sie keine Zeit. Denn ihr langer Schul- und Arbeitstag setzt sich nur aus beten und arbeiten zusammen. Als 14-jährige bekommt sie eine Stelle bei einem Pfarrer, dies ist ein hartes Brot. Fortan ergeht es ihr bei allen Stellen so, überall muss sie schuften, bis sie eines Tages besinnungslos im Spital landet. Sie wird nie ganz gesund. Dann kommt der Mann ihres Lebens, der sie offensichtlich liebt. Er lässt sie wieder zur Schule gehen und das ganze Elend vergessen. Endlich kann Theres das Leid hinter sich lassen.

 

Als HitlerKerr Judith - „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“
 
Eigentlich hatte Annas Familie Glück, doch das weiß das Mädchen noch nicht. Ihnen gelang 1933 die Flucht aus Berlin, sie landeten in Zürich. Doch Anna hat alle Freunde, ihre Schule und ihr Zuhause verloren. Sie findet sich in ihrer neuen Schule schnell zurecht und gehört sogar zu den Besten. Doch lange währt diese Freude nicht, die Flucht geht weiter und zwar nach Paris. Hier muss Anna und ihr Bruder die schwere Sprache Französisch lernen. Eigentlich geht dies recht gut, die Geschwister fühlen sich aber immer heimatloser. Sie freuen sich aber immer wieder, dass die Familie zusammen leben kann. Denn dies, so lernte sie inzwischen ist in dieser von Krieg geprägten Zeit keine Selbstverständlichkeit. Doch ihre Flucht ist noch nicht zu Ende, denn auch in Frankreich findet der Vater nicht genug Arbeit, um alle durch zu bringen. Sie beschließen nach London weiter zu ziehen.

 

Die unglaubliche ReisePuértolas Romain - „Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte“
 
Der Fakir A.D.P. möchte sich in Paris bei IKEA ein neues Nagelbett kaufen. Leider ist dies erst am nächsten Tag lieferbar, was sein Leben von Grund auf ändern wird. Aber das weiß er noch nicht, er ahnt es noch nicht einmal. Er reist unfreiwillig in einem IKEA Schrank und einem Koffer und noch in ein paar anderen „Verkehrsmitteln“. Er kommt durch die halbe Welt und alles völlig unbeabsichtigt und ohne Geld. Naja, fast ohne Geld. Aber er bereist auch einige „innere“ Welten. Er verliebt sich und hat viele Erkenntnisse. Außerdem begegnet er dem Guten oder was er dafür hält. Er beschließt, ein guter Mensch zu werden und sein Geld von nun an nicht mehr zu ergaunern.

 

das fremde MädchenWebb Katherine - „Das fremde Mädchen“

Das vermeintliche Waisenkind Alice findet Aufnahme im Hause des Lord Faukes. Sie wird gehalten, wie eine Tochter. Zur jungen Frau erblüht, sorgt sie für ein weiteres Findelkind: Starling kommt im Alter von drei Jahren ins Haus und wird zur gerngesehenen Dienstbotin. Die beiden Findelkinder lieben sich innig und Alice verspricht Starling, sie mit zu nehmen, wenn sie nach dem Krieg ihren Verlobten Jonathan heiraten wird. Doch Alice verschwindet spurlos, als Jonathan aus dem Krieg zurückkommt. Hat sie wirklich einen anderen Mann? Ist sie mit ihm fort gelaufen? Jonathan wird immer wunderlicher, er kann den Weggang der Geliebten nicht verstehen. Dann kommt Rachel ins Haus und beginnt, all Umstände im Detail zu durchleuchten. Sie stößt auf Atemberaubendes.

 

Ein Mann namens OveBackman Frederik - „Ein Mann, namens Ove“

Ove ist ein richtiger Spießbürger, nur seine Frau Sonja verstand und liebte ihn. Doch die ist relativ jung an Krebs gestorben. Ove geht jeden Tag zum Friedhof, bemüht sich der geliebten Frau zu folgen. Doch bei jedem Versuch seinem Leben ein Ende zu setzen, wird er gestört. Sei es von der neu eingezogenen hochschwangeren Nachbarin, einer Katze, einem jungen Übergewichtigen und viele mehr. Dabei will der Witwer nur in aller Ruhe seinem Leben ein Ende setzen. Doch scheinbar ist er nicht gut darin sich umzubringen. Da endlich wird er von Einbrechern niedergestochen, so lange es keine Sauerei im Haus gibt, wegen dem Blut, ist es ihm recht.

 

Hinter dem MondWäis Kiani - „Hinter dem Mond“

Mit 9 Jahren, zieht Lilly von Deutschland in den Iran. Ihre Eltern sind beide Iraner und lebten eine Zeit lang in Deutschland. Lilly ist entsetzt, sie war noch nie in der Heimat ihrer Eltern, sie kennt weder Sprache noch Kultur. Sie verschließt sich, wird völlig rebellisch. Die Eltern kommen überhaupt nicht mit dem Kind klar, sie werden gemein und brutal zu Lilly. Die Familie erlebt den Bürgerkrieg, den Sturz des Schahs, dies entzweit sich immer mehr. Als das Mädchen in die Pubertät kommt, werden die Schulen nach Geschlechtern getrennt und die Mädchen müssen sich verschleiern. Alles in dem Teenager, lehnt sich gegen die Kultur in der sie leben muss auf. Sie sieht sich gefangen, wird von den Eltern nur abgelehnt und möchte nur noch sterben. Sie sehnt sich nach Deutschland und seine Kultur. Möchte keine unterdrückte Frau mehr sein.

 

Kinder der FreiheitFollett Ken - „Kinder der Freiheit“

So genau könnte es gewesen sein. Klar, das Handeln der Politiker ist belegt und recherchiert darge-stellt. Aber die vielen privaten Schicksale, die sich in all den Zeiten abspielten und die nicht jeder kennt. Was war in Russland? Wie empfand der kleine Mann in Amerika? Und Deutschland? Was war vor der Mauer, warum wurde sie gebaut? Was bedeutete der Bau für den kleinen Menschen? Und wie war der berühmte Mauerfall? Dieses Buch, lässt die Geschichtsräder rollen und setzt sich in die Wohnzimmer, der einzelnen Familien, auf den verschiedenen Kontinenten. Jedes Volk sah nur einen Ausschnitt. Wie auch die Politiker, auch sie sind Menschen, mit Sorgen, Freuden und jeder Menge Verantwortung. Es wird immer Fehler geben und wir werden immer von Menschen regiert.

 

Das LavendelzimmerGeorge Nina - „Das Lavendelzimmer“

Jean ist völlig entgleist, als seine Geliebte ihn verlässt, hört er auf zu Leben und geht nur noch arbeiten. Er verschloss ihr Zimmer, das ist nun 20 Jahre her. Eine vom Leben zutiefst verletzte Frau, zieht neben ihn in die Wohnung ein. Weil sie nichts an Möbeln besitzt, öffnet er zum ersten Mal das Zimmer der Geliebten, um die Nachbarin mit Möbeln zu beschenken. Ein Brief von früher taucht auf, ungeöffnet. Dieser Brief, die Nachbarin und das nach 20 Jahren geöffnete Zimmer, stürzen Jean in tiefe Krisen. All dies katapultiert ihn aus seinem geordneten Leben, daraufhin geht er weg von Zuhause.

 

der schmetterlingssammlerHaahtela Joel - „Der Schmetterlingssammler“

Irgendwie ist alles komisch, ungewöhnlich. Er bekam vom Anwalt einen Brief, in dem steht, er habe ein Haus geerbt. Der Erblasser ist völlig plötzlich gestorben und im Haus ist das Leben noch zu fühlen. Eine halbvolle Teetasse, gerade noch getragene Kleider und eine halb zerstörte Schmetterlingssammlung. All dies macht ihn neugierig. Der „Erber“ begibt sich auf Reisen, sucht die wenigen und spärlichen Bekannten des Toten auf. Warum vererbte er dieses Haus einem ihm völlig Unbekannten? Der Besuch bei einer alten und kranken Dame gibt Anlass zur Hoffnung. Hoffnung, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Auch der Besuch in einem Hotel, wo der Verstorbene einst abstieg, bringt etwas zu Tage.

 

In einer PersonJohn Irving - „In einer Person“

In einer kleinen Ortschaft im Amerika, William schildert sein Leben. Geboren in den 30er Jahren und aufgewachsen in einem teilweise sehr konservativem Umfeld. Ausgerechnet seine Mutter kann nicht aus ihrer Haut, sie ist besonders konservativ. Die Situation spitzt sich zum ersten Mal zu, als der jugendliche Sohn sich outet: Er ist Bisexuell. Schon bald geht William in die große Stadt, doch so Recht findet er sein Glück nicht, überall stößt er auf Probleme. Starben einst viele seiner Schulfreunde im Vietnamkrieg, ließen ihn schon jung alleine, hört das Sterben auch im Erwachsenenalter nicht auf. In den 80er Jahren, sieht sich William der neuzeitlichen Seuche Aids gegenüber. So langsam schämt er sich, dass er überlebte und noch dazu gesund blieb.

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